Hormonsprechstunde

 

(Spezielle gynäkologische Hormonsprechstunde)

 

 

Liebe Patientin,

 

Sie interessieren sich für einen Termin in unserer privaten Hormonsprechstunde bzw. privaten Wechseljahressprechstunde?
 

Wir freuen uns, Ihnen als Experten der weiblichen Hormone auch in dieser Lebensphase kompetent zur Seite zu stehen.

 

Bei den Wechseljahren handelt es sich um einen natürlichen biologischen Prozess, bei dem die Fruchtbarkeit der Frau langsam endet, ohne das dadurch zwangsläufig andere Aspekte wie sexuelle Aktivität oder Lebensstil beeinträchtigt werden müssen.

Jede Frau erlebt die Wechseljahre individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Symptome.

Etwa ein Drittel der Frauen leidet deutlich unter den Veränderungen in den Wechseljahren, ein weiteres Drittel hat leichte bis mäßige  Beschwerden und ein Drittel bemerkt kaum etwas von den hormonellen Veränderungen.

 

Pflanzliche Therapien, Hormonbehandlungen, Anpassungen im Lebensstil oder neue Aktivitäten wie z.B. Yoga oder Ayurveda können passende Unterstützung bieten. Gemeinsam mit Ihnen werden wir durch Gespräche und Untersuchungen herausfinden, was für Sie am besten ist, um eine individuelle, auf Sie abgestimmte Behandlung durchführen zu können.

 

Ihre langfristige Gesundheit ist unser besonderes Anliegen.

Daher nehmen Sie sich bitte die Zeit, unseren Aufnahmebogen sorgfältig auszufüllen.

Dies hilft uns, die Therapien auf Ihre individuelle Situation abzustimmen.

Je nach Ihrer individuellen Situation können sowohl pflanzliche als auch hormonelle Therapien eingesetzt werden. Dies hängt maßgeblich von Ihren Vorerkrankungen und auch Ihren eigenen Wünschen ab.

 

Wir können Ihre Hormonwerte bestimmen (z.B. über das Labor Enders, Stuttgart) und einen ausführlichen Hormonstatus erstellen, der uns zeigt, wo Sie hormonell stehen und ob es einen Mangel oder vielleicht auch zuviel an Hormonen gibt, oder ob Sie einen altersentsprechend unauffälligen Hormonstatus haben.

 

Symptome:
Die Hormonersatztherapie dient dem Zweck, Wechseljahresbeschwerden zu behandeln. Zu diesen Beschwerden gehören vor allem Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
Weitere häufige Symptome in den Wechseljahren sind vaginale Trockenheit, sexuelle Unlust, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Ängste und Gelenkbeschwerden.

 

Ursache:
Die Ursache für Wechseljahresbeschwerden ist die fortschreitende Abnahme der im Eierstock gebildeten Hormone. Dies betrifft Östrogen in der ersten Zyklushälfte und Progesteron in der zweiten Zyklushälfte. Eine Abnahme des Progesterons in der zweiten Zyklushälfte tritt bei vielen Frauen bereits im Alter von ca. 40-45 Jahren auf.

 

Therapie mit einer Hormonersatztherapie (HRT):
Die hormonelle Behandlung von Wechseljahresbeschwerden umfasst zum einen östrogenhaltige Gels, Sprays, Pflaster oder Tabletten. Das Östrogen darf in der Regel niemals einzeln genommen werden (nur, wenn die Gebärmutter operativ entfernt wurde und seitdem keine Blutung mehr aufgetreten ist). Zusätzlich zum Östrogen kommt zum anderen ein Gestagen (eine Form des Progesterons) zum Einsatz, um den Schutz der Gebärmutterschleimhaut zu gewährleisten. Dies ist zum Schutz vor Gebärmutterkrebs notwendig. Als Gestagen (Progesteron) können neben Tabletten auch Spiralen angewendet werden, welche insbesondere beim frühen Übergang in die Menopause einige Vorteile bieten. Bei vaginaler Trockenheit können außerdem vaginale Tabletten eingesetzt werden.

 

Bioidentische Hormone:
Die transdermal eingesetzte Östrogenkomponente sowie das vaginal eingesetzte Östrogen entsprechen unseren körpereigenen, bioidentischen Östrogenen.
In der späteren Menopause kann naturidentisches Progesteron eingesetzt werden. Im Übergang zur Menopause ist dies nicht in allen Fällen sinnvoll: wir beraten Sie diesbezüglich gerne.

 

Nutzen und Risiken:
Vor dem Einsatz hormoneller Präparate erfolgt eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Bewertung Ihrer individuellen Situation durch den behandelnden Arzt.

Die positiven Effekte insbesondere auf den Knochenstoffwechsel durch eine Östrogentherapie sind sehr gut belegt. Bei postmenopausalen Frauen, die mit Östrogenen therapiert werden, ist mit Ausnahme sehr niedrig dosierter Präparate keine weitere spezifische Osteoporosetherapie erforderlich.
Andere positive Effekte wie die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Demenz werden aktuell diskutiert.
Viele Patientinnen berichten über ein deutlich verbessertes Befinden durch eine HRT: So erfahren viele Patientinnen eine Verbesserung ihres Schlafes, ihrer Stimmung und ihrer Gesamtzufriedenheit.


Insbesondere die orale Verordnung einer HRT verdoppelt das Risiko für venöse Thrombosen und Thromboembolien. Dieses Risiko kann durch die transdermale Gabe (Verabreichung über die Haut) des Östrogens erniedrigt werden.
Ebenso ist das Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls bei oraler HRT gesteigert und ist geringer bei Verabreichung über die Haut.

Eine HRT erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen entweder nicht oder nur geringfügig. Hierzu ist besonders wichtig, dass der Zeitpunkt der Beginn der HRT möglichst früh nach Einsetzen der Wechseljahre gewählt wird (window of opportunity).

Es ist aktuell unklar, ob Eine HRT das Demenzrisiko beeinflusst.


Zur Behandlung perimenopausaler Depressionen liegt keine ausreichende Datenlage vor. Depressionen in der Perimenopause sollen daher den allgemeinen Behandlungsrichtlinien folgen.

Der Einsatz einer HRT kann je nach Anwendungsdauer zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen. Die Risikoerhöhung ist abhängig von der Zusammensetzung der HRT und der Behandlungsdauer.


Eine HRT wird nach Brustkrebs nicht empfohlen und soll nicht durchgeführt werden.

Es ist unwahrscheinlich, dass eine vaginale Applikation von Östriol in niedriger Dosierung zu einer Steigerung des Brustkrebsrisikos führt.

 

Eine HRT mit alleiniger Östrogenkomponente (ohne Gestagen, z.B. Progesteron) soll nur bei Frauen nach operativer Entfernung der Gebärmutter durchgeführt werden.
Eine kombinierte HRT mit Östrogen und Gestagen (z.B. Progesteron) bei Frauen mit Gebärmutter soll mindestens eine 10- bis 14-tägige Gestagenanwendung pro Behandlungsmonat oder eine kontinuierliche Gestagenanwendung enthalten. Dies ist zur Prävention des Gebärmutterkrebsrisikos erforderlich.


Eine HRT kann das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen und ist abhängig von der Dauer der Anwendungszeit. Das Risiko reduziert sich nach Absetzen der Therapie.

Eine HRT kann das Risiko für kolorektale Karzinome (Darmkrebs) senken.

 

So muss in jedem Fall individuell im Gespräch zwischen Arzt und Patientin der Nutzen einer HRT gegen die Risiken aufgewogen werden.


Überwachung einer HRT:

Unter einer HRT können Blutungsstörungen auftreten. Sollten Auffälligkeiten an der Gebärmutterschleimhaut im Ultraschall zu sehen sein, wird gegebenenfalls eine Gebärmutterspiegelung oder eine Ausschabung (fraktionierte Abrasio) durch den betreuenden Arzt empfohlen.
Blutungsstörungen können insbesondere am Anfang der Therapie häufig auftreten. Dann ist es gelegentlich erforderlich, die Therapie zu modifizieren.
Bitte melden Sie sich zu einem follow-up-Termin 1-3 Monate nach begonnener HRT.
Wenn eine HRT abgesetzt wird, sollte dies ausschleichend erfolgen.

 

Pflanzliche Präparate:

 

Bei der Therapie von Wechseljahresbeschwerden kommen häufig pflanzliche Östrogene, sogenannte Phytoöstrogene als Alternative zum Östrogen zum Einsatz. Häufig eingesetzte Pflanzen sind Soja-, Rotklee-, Leisamen- oder Hopfenextrakte.
Zu beachten ist, dass östrogenhaltige Pflanzen nach Brustkrebs nicht empfohlen werden.
Weitere pflanzliche Präparate können die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), Ginseng, Johanniskraut oder andere beinhalten.

 

Um Ihre Gesundheit langfristig gut mitbetreuen zu können ist es erforderlich, dass Sie
-    einmal jährlich an der Krebsvorsorgeuntersuchung bei Ihrer Frauenärztin teilnehmen
-    Am Mammographie-Programm teilnehmen (ab 50 Lj., oder individuell bei Risikofaktoren).


 

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit,

Dr. med. Gesa Winkler (hier stellvertretend für alle Ärztinnen der Praxis genannt) und

Ihr Team der Praxis Kinderwunsch-Frauenärzte Dr. Eisenhardt und Kolleginnen

 

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